Üblicherweise habe ich beim Umzug eines Smartphones zum nächsten immer betrachtet, wie viele wichtige Apps ich eigentlich habe. Ich habe diese bewusst nicht gesichert und wiederhergestellt sondern App für App auf dem neuen Handy installiert, wenn ich gemerkt habe, dass etwas fehlt.

Apps aus dem Store

Aber warum eigentlich? Installierte Apps haben das Privileg, an Zusatzinformationen über die Smartphone-Nutzung zu kommen. Viele Unternehmen senden diese als "Telemetriedaten" nach Hause und erstellen Statistiken, Nutzerprofile etc. Das dürfen die auch, denn man hat ja zugestimmt, als man sich die App heruntergeladen und ein Konto für den jeweiligen Dienst erstellt hat. Und dann gibt es ja noch zusätzlich erweiterte Berechtigungen auf Mikrofon, Kamera, Steuerung des Telefons bla bla bla.

Was sonst?

Es gibt heute für alles Progressive Web Apps (PWA), also Webseiten, die fast wie eine App funktionieren. Da mittlerweile fast jede App einen Online-Zwang mitbringt, ist es mir persönlich egal, ob ich die App nutze oder die Webseite.

Umsetzung

Für Wetter, Amazon, kleinanzeigen, ebay, diverse soziale Medien etc. habe ich mir App für App überlegt, ob ich diese denn wirklich brauche. So habe ich viele von ihnen deinstalliert, bin auf die Webseite gegangen und habe über das Browsermenü eine Verknüpfung auf dem Startbildschirm erstellt. So kann ich die "App" in altbekannter Manier starten.

Vorteile

  1. Ich verschicke viel weniger Metadaten. Das ist ganz objektiv massiv geil.
  2. Die Akkulaufzeit hat zugenommen. Nicht zuletzt weil man keine Benachrichtigungen bekommt und deshalb die jeweilige Anwendung weniger nutzt.
  3. Man nutzt die Anwendungen imho bewusster, weil man eine bis zwei Start-Sekunden beim öffnen der Website warten muss, die bei der App durch tolle Animationen oder Pre-caching überspielt werden.

Nachteile

Joa. Son paar Nachteile bringt das mit sich.

  1. Die Webseiten bzw. das Smartphone-interne Websitehandling unterstützen selten Benachrichtigungen von Webseiten, darauf muss man dann verzichten.
  2. Meta Apps, wie Facebook und Instragram, wollen, dass man sich hauseigene Apps installiert. - Nein, das ist nicht nur eine Behauptung. Auf der mobilen Webseite ist die gesamte Nachrichtenansicht komplett deaktiviert, es wird auf die Messenger-App verwiesen. Diese Sauerei kann man umgehen, indem man im mobilen Browser auf die Desktop-Ansicht umschaltet. Komfortabel ist das aber zugegebenermaßen nicht.
  3. Der Online-Zwang ist natürlich nachteilig für Dienste wie Spotify, bei denen man Inhalte herunterladen kann. Das geht eben nur mit der App.

Fazit

Im Rahmen des gesunden Mischkonsums habe ich nun Apps, bei denen ich auf Benachrichtigungen oder Offlinefunktionalität nicht verzichten kann, auf dem Smartphone installiert und den Rest nutze ich via Website-Link. Außerdem habe ich Meta als noch größeren Drecksladen befunden als ohnehin schon.